Interview mit Kevin Melliger
Heute ist der letzte Tag beim Concours 2014 von Willi Melliger in Neuendorf. Zwischen Pferden, Reitern, Tourbussen, Verkaufständen und dem Bewirtungszelt war ich hier jeden Tag unterwegs und habe interessante und nette Leute getroffen. Es ist schon eine tolle Welt.
Immer wieder bin ich Willi Melliger und seinem Sohn Kevin begegnet, die einmal im Handelsstall, dann im Abreitzelt, dann im Gespräch mit Reitern, Sponsoren und Kunden anzutreffen waren. Gelegenheit für ein Gespräch mit Kevin, der uns einen kleinen Einblick in seine Welt gibt.
Gib uns einen persönlichen Einblick in dein Leben. Was isst du am liebsten?
Pizza.
Welche Musik hörst du gerne?
Die Charts, die gängigen und angesagten Songs.
Was schaust du gerne im Fernsehen?
„Two and a Half Man“ mit Charlie Sheen
Was hältst du von Facebook, Twitter und anderen, sogenannten sozialen Plattformen?
Das ist eine gute Sache. Dort haben schon viele Freundschaften begonnen. Man kann sich austauschen und muss nichts dafür bezahlen.
Was geht gar nicht in einer Beziehung?
Eifersucht.
Worauf legst du bei Frauen Wert?
Das Aussehen, weil es eben das Erste ist, was einem auffällt. Der Charakter ist auch sehr wichtig. Ehrlichkeit.
Welche Fächer haben dich in der Schule besonders interessiert?
Sport.
Welche Hobbys hast du neben dem Reiten?
Früher habe ich Fussball gespielt.
Schläfst du die Nacht vor einem Wettkampf gut?
Immer.
Wie alt warst du, als du zum ersten Mal geritten bist?
Neun Jahre.
Als Laie stelle ich mir Erfolg im Springsport vor wie Kochen oder Salat zubereiten. Die richtigen Zutaten und etwas Können und das perfekte Essen gelingt. Der Koch und die Gäste sind zufrieden. Ist es im Springreitsport ebenso?
Ja, das ist ähnlich. Es braucht die richtigen Pferde, Können und natürlich Glück. Die Tagesform von Pferd und Reiter muss sehr gut sein. Wenn das Zusammenspiel zwischen den beiden klappt, kann es den ersten Platz geben.
Einmal angenommen, es gibt beim Concours zwei Reiter mit zwei Pferden mit in etwa dem gleichen Sprungvermögen. Wieso gewinnt das eine Duo und das andere nicht?
(Kevin lacht)
Es kann nur einer gewinnen. Vielleicht spürt das eine Pferd, dass sein Reiter unbedingt gewinnen will und gibt alles. Oder der eine Reiter ist nervös. Auch das spürt ein Pferd. Pferde sind sehr sensibel.
In den alten Western sieht man den Cowboy, wie er den Stetson ins Gesicht zieht und den Kopf gegen den Hals seines liegenden Pferdes lehnt und zusammen verbringen sie so die Nacht. Ist diese Nähe zum Pferd wichtig?
(Kevin lacht) Ein Vertrauensverhältnis ist schon wichtig. Ross und Reiter schlafen aber – außer im Film – grundsätzlich besser getrennt.
Woher kommt deine Motivation?
Das Gefühl zu gewinnen ist natürlich toll. Ich reite auch Pferde von Sponsoren und möchte, dass sie zufrieden sind. Und je höher das Preisgeld, umso motivierter ist man.
Ich stelle es mir schwierig vor, in einem Parcours die vielen Hindernisse in der richtigen Reihenfolge anzureiten. Wie lernst du das?
Das ist Übung und kommt mit der Zeit. Es geht nicht nur darum, die Hindernisse in der richtigen Reihenfolge zu merken, sondern auch darum, die Galoppsprünge zu zählen. Ein Galoppsprung sind etwa vier Meter. Von Hindernis zu Hindernis braucht es zirka acht Galoppsprünge. Wenn du schnell bist brauchst du nur sieben Sprünge…
Stell dir vor, du hast später eine Tochter oder einen Sohn. Wie würdest du ihnen beibringen, was du über Pferde weißt?
Für Kinder ist alles ein Spiel und sie haben Freude. Ich würde ihnen langsam mit der Zeit alles erklären. Nicht zuviel auf einmal, damit sie die Freude daran nicht verlieren. Und wenn sie Interesse zeigen, kann man mit dem Reiten beginnen.
Vielen Dank für das Interview Kevin. Wünsche Dir viel Glück und Erfolg im Springreitsport!
Auf Johntext Schweiz finden Sie ein weiteres Interview mit Kay und Kevin Melliger.
© 2014 Fotos und Text Hans-Jürgen John
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